Offenbach – Start der Hafenschule

Offenbach – Start der Hafenschule

Das Regierungspräsidium stimmt dem Bau der Hafenschule in Offenbach bestehend aus einer 4-zügigen Grundschule, einem 9-gruppigen Kinderhort und zwei Einfeldsporthallen zu. Waechter + Waechter Architekten BDA hatten bereits im August 2011 den Realisierungswettbewerb für den Neubau am Nordring am Quartierseingang in das Hafenviertel gewonnen.

Felix und Sibylle Waechter stellten zusammen mit Oberbürgermeister Horst Schneider, Bildungsdezernent Dr. Felix Schwenke, Bürgermeister Peter Schneider, Amtsleiterin Susanne Schöllkopf vom Amt für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement und Daniela Matha, OPG-Geschäftsführerin, die weiteren Pläne für die Umsetzung vor. Nach dem für Mai 2014 angestrebten Projektbeschluss durch die Stadtverordnetenversammlung kann mit der baulichen Umsetzung im März 2015 begonnen werden. Die Fertigstellung ist zum Schuljahr 2017/18 vorgesehen. 

Oberbürgermeister Horst Schneider betonte die Bedeutung des Projekts:

Der Bau der Hafenschule samt Kindertagesstätte im Hafen sind ein Meilenstein für die gesamte Stadtentwicklung. Mit der neuen Einrichtung gewährleisten wir optimale Bedingungen für junge Eltern, die für ihren Nachwuchs moderne, gut ausgestattete und wohnortnahe Bildungseinrichtungen wünschen. Unsere Kinder brauchen optimale Lernbedingungen und diese neue Schule wird auch für einen ganztägigen Unterricht gut aufgestellt sein.

Anders als in den meisten Städten steigen die Schülerzahlen in der Stadt Offenbach stetig. 'Der Neubau ist daher dringend erforderlich, um die angespannte Situation zu entschärfen und Eltern, Lehrern und Schülern mit Blick auf die demografische Entwicklung der Stadt Planungssicherheit zu bieten und eine angemessene Betreuung zu gewährleisten', sagte Stadtrat und Schuldezernent Dr. Felix Schwenke. Bürgermeister Peter Schneider stellte die Bedeutung der Kindertagesstätte zur Sicherung der städtischen Betreuungsplätze für Kindergartenkinder und für Kinder unter drei Jahren dar. 

Auszug aus Competition 04I2012, Schwerpunkt Schule, C. Sauerbrei:

Ein Beispiel dafür, wie städtebauliche Integration, innovative Architektur, Grundrissgestaltung und moderne Pädagogik eine überzeugende Einheit bilden können, ist der Entwurf von Waechter + Waechter Architekten BDA, Darmstadt, für eine vierzügige Grundschule, eine Kindertagesstätte und zwei Sporthallen. Den kraftvollen Auftakt des Gebäudes aufseiten der Stadt und des viel befahrenen Nordrings bildet ein fünfgeschossiger Riegel, bestehend aus dem Fachklassentrakt und den beiden gestapelten Sporthallen. An diesen schließt sich eine Kette von zu Clustern zusammengefassten, zweigeschossigen 'Klassenhäusern' an, die mit einer kammartigen Struktur den Block in Richtung Hafen abschließt. Ein Querriegel trennt Kindertagesstätte und Grundschule und nimmt die von beiden Einrichtungen gemeinschaftlich genutzten Räume – Bibliothek, Mehrzweckraum, Cafeteria – auf. Es entstehen zwei Innenhöfe, die jeweils das Herz der beiden Einrichtungen bilden und als Spiel- und Lernbereich genutzt werden können. Die Gemeinschaftsbereiche sind als offene Räume konzipiert, die flexibel mit Falt- und Schiebewänden für vielfältige kreative Aktivitäten genutzt werden können. Eine Öffnung zu den Höfen ist ebenfalls möglich. An der Außenseite des Gebäudes verbindet eine ringförmige, promenadenartige Schulstraße alle Klassenhäuser miteinander. Durch den Wechsel zwischen Enge und Weite, zwischen Wand und geschosshoher Öffnung zur Stadt entsteht ein abwechslungsreich gestalteter Flur, ausgestattet mit Garderoben, Sitz- und Spielbereichen. An der Ringstraße liegen außerdem zweiläufige Treppen mit direktem Zugang zum Innenhof. Die Grundrisse der Klassenhäuser sind differenziert organisiert und für verschiedene Lernsituationen geeignet. Zwischen den Klassenräumen sind die gut einsehbaren Gruppenräume angeordnet. Jeweils vier Klassenräume mit zwei Gruppenräumen und einem Vorbereitungsbereich werden zu Jahrgangsstufenbereichen zusammengefasst. Alle Klassenräume werden auf zwei Seiten vom Innenhof aus belichtet – vielfältige Ein- und Ausblicke sind möglich. Zwischen den Klassenhäusern entstehen durch die Kammstruktur kleine Buchten, die die Raumvielfalt der Innenhöfe bereichern. Der Haupteingang zum Gebäude liegt zwischen Klassenring und Fachklassenriegel. An die großzügige, offene Eingangshalle schließt sich ein Jugendzentrum an und stellt Verbindung zum Quartier her.

Insgesamt findet der Entwurf für die Grundschule am Hafen in Offenbach eine hervorragende Antwort auf das anspruchsvolle Raumprogramm und zeigt auf, wie zukunftsfähige Bildungsarchitektur bereits heute aussehen kann.

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